Die Premiumreise
der Junkies stand an - natürlich nur für Vorstandsmitglieder!
Von dieser Reise gibt es so viel zu berichten, dass ich das nicht alleine
bewerkstelligen kann. Schon gar nicht an einem Abend. Von daher gibt`s
als erste Etappe heute mal das wichtigste im Stenostil:
Easy-Jet,
Bobbele auch an Bord, 5€ für`s Premiumbier hoch über
Deutschland, Stipvisite in der Bundeshauptstadt, Hauptbahnhof Berlin
kurz vor der Evakuation, Bummelbahn durch Brandenburg, Exclusivabendessen
mit standesgemäßen Fischgerichten, danach ab in den Pleitegeier...
Dies war vermutlich dann auch die folgenschwerste Entscheidung auf unserer
Fahrt.
Gemütlich flegelten wir uns in unser Rostocker "Wohnzimmer".
Die Biere wanderten schier von alleine zu uns an den Tisch und der gemütlichen
Plauderei folgte das erste Kickerspielchen, seinerseits gefolgt von
weiteren Bierchen. Die Stimmung wurde immer besser, der Laden immer
voller und schliesslich war der Zeitpunkt gekommen, Väterchen Becherovka
guten Tag zu sagen. Es blieb natürlich nicht bei einer Begrüssung
und schliesslich lockte unsere gute Stimmung diverse Rostocker und einen
Wickinger an unsren Tisch.
Fortan wähnten wir uns im Land wo Bier und Becherovka fliessen.
Das Debakel am Kickertisch gegen die gedopten Rostocker wussten wir
noch locker wegzustecken, den Alkohol allmählich nicht mehr.So
kam es wie es kommen musste...
...wir gingen irgendwann heim in die Pension - und auch Ralf verschonte
diesmal die Rostocker Mülltonnen.
Allerdings gingen wir mit der Auflage, den Wickinger morgen zum Spiel
in unseren Block mitzunehmen. Was verspricht man nicht alles so im Suff...
Im Hotel hiess dann die Devise eher, was erbricht man nicht so alles
im Suff - aber dennoch verbrachten wir eine entspannte Nacht in schon
vertrauter Umgebung.
Der nächste Morgen hatte aber dann irgendetwas gegen uns...
[Teil 2]
Der nächste Morgen begann damit, dass wir von einem Angestellten
der Pension in freundlicher, aber doch bestimmter Art darauf aufmerksam
gemacht wurden, dass die Frühstückszeit demnächst endet.
Schon eine Schweinerei, uns um 10:00 Uhr morgens aus dem Bett zu schmeißen.
Ein Blick zu meinem Zimmergenossen (nennen wir ihn mal Jörg Noro,
aber dazu später noch mehr) verhieß nicht gutes. Also machten
wir uns wohl oder übel mit einem mehr oder weniger schlimmen Kater
auf zum Frühstück. Das Frühstück an sich war ok,
nur zwei Mitglieder (Jörg Noro und Premium Vorstand) hatten noch
etwas mit dem Magen zu kämpfen (was nach dem vorherigen Abend im
„Geier“ auch niemanden ernsthaft wunderte. Und so ein Magen
kann eben auch nachtragend sein, so dass sich JN gleich darauf wieder
seines Frühstücks entledigte.
Wir entschlossen uns, nach Warnemünde an den Strand zu fahren,
allerdings ohne JN, der den ganzen Tag im Bett zubrachte. Nachdem wir
in Warnemünde angekommen waren, entledigte sich auch PV des Frühstücks,
was ein Passant schlicht und einfach auf schlechten Fisch schob ("…hat
er nen schlechten Fisch gegessen ? Der war sicher von xy...").
Na ja, ich habe da eine andere Theorie...
Der Mittag war ganz nett in einem Cafe, direkt am Strand von Warnemünde,
bei Kaffee und Kuchen (3€ das Stück, aber für Premium-Mitglieder
natürlich ein Muss). War schon interessant zuzusehen, wie sich
im Minutentakt die Sonne und der Schneesturm abwechselten.
Wieder im Hotel angekommen, versorgten wir unseren Patienten erst mal
mit Salzstangen und Cola, damit sich dessen Zustand wieder etwas verbessern
sollte, schließlich wollten wir ja abends ans Spiel ins Ostseestadion.[Da
war doch noch was...] Als es JN auch abends noch nicht besser ging,
entschlossen wir uns, den ärztlichen Notdienst in Anspruch zu nehmen.
So wurde JN also mit dem Taxi zum Onkel Doc chauffiert, während
wir drei uns für das Spiel vorbereiteten (Essen in einer urigen
Fischer-Kneipe am Hafen). Für JN war das Thema Fußball leider
gelaufen. Wir fuhren dann mit der Straßenbahn bei schweinekaltem
Wetter zum Stadion. Nachdem wir erst mal um das halbe Stadion rumlaufen
mussten, wurden wir durch die Rostocker Eingangskontrolle erst mal bis
auf die Unterhose gefilzt. Bei Minusgraden kein besonderes Vergnügen,
aber die Security hatte wohl ihren Spaß daran…
Das Spiel ist schnell erzählt: Der SC zeigte erstmals wieder eine
Tugend, die schon lange in Vergessenheit geraten schien: Den Kampf.
Gegen eine schwache Rostocker Mannschaft hatten unsere Jungs keine große
Mühe, es waren sogar noch weitere Chance da, die Führung auszubauen.
Nun denn, mit dem Ergebnis können wir denke ich gut leben. Schon
seltsam, wie sich der Freiburger Fussball seit der Klärung der
Trainerfrage verändert hat … ein Schelm, der Böses dabei
denkt…
Zurück
im Hotel erhielten wir erst mal einen Anruf von unserem Patienten, der
sich mittlerweile in der Notaufnahme des Rostocker Südstadtklinikums
befand. Also ging´s mit dem Taxi und in voller Junkies-Montur
zur Klinik. Nach kurzfristigen Irritationen („einen Herrn W. gibt
es hier nicht“) fanden wir nun auch heraus, dass sich unser Patient
mit dem ziemlich üblen Noro-Virus infiziert hatte und vorerst noch
in der Klinik bleiben sollte (auf einer Premium-Auswärtsfahrt genügen
hundsgewöhnliche Viren eben nicht mehr…).
Den Abend beschlossen wir dann mit ein, zwei, drei Siegerbierchen und
ließen das Erlebnis Rostock in einer Bar direkt neben unserer
Pension langsam ausklingen. Unser Jörg Noro wurde auch noch in
der selben Nacht entlassen und konnte somit am nächsten Tag mit
uns die verdiente Heimreise antreten...[Christoph Naegele]